Emotionale Arbeit heißt, Emotionen zu regulieren, auszudrücken oder zu unterdrücken, um soziale Interaktionen zu erleichtern oder zu beeinflussen.
Dies umfasst das Zeigen bestimmter Emotionen am Arbeitsplatz oder in sozialen Situationen, unabhängig davon, wie man sich innerlich fühlt.
Ein kurzer Selfcheck:
- Lächelst du, obwohl es dir innerlich eigentlich nach Weinen zumute ist, nur um andere nicht mit deiner schlechten Laune oder deinen Emotionen zu belasten?
- Vielleicht bist du auch die Person im Freundeskreis, bei der sich alle ausheulen, weil du bekannt dafür bist, gut zuzuhören und Trost zu spenden?
- Oder wirst du oft in Streitsituationen hineingezogen, um zu vermitteln und zu schlichten?
Diese Formen von emotionaler Arbeit sind oft subtil und werden von vielen als selbstverständlich angesehen. Oft geschieht sie unbewusst und ohne dass wir darüber nachdenken. Doch die Frage ist: Machst du diese Dinge gerne, weil sie dir persönlich Freude bereiten und du dich gerne um das Wohlergehen anderer kümmerst? Oder empfindest du eher Druck, diese Rolle zu übernehmen, weil du denkst, dass es sonst niemand tun wird? Fühlst du dich am Ende wertgeschätzt für deine Mühen und die Energie, die du investierst?
Studien zeigen, dass emotionale Arbeit oft von Frauen übernommen wird und viel weniger sichtbar ist als andere Formen von Arbeit. Diese Form der Arbeit ist jedoch sehr wichtig für das Funktionieren von Beziehungen und Gemeinschaften, wird aber oft als selbstverständlich angesehen und nicht angemessen gewürdigt, dabei ist sie genauso wie körperliche Arbeit, intellektuelle Arbeit und kreative Arbeit eine Form von Arbeit, die Zeit, Energie und entsprechende Fähigkeiten erfordert.
Im Zuge der Selbstfürsorge solltest du daher überlegen, wann du emotionale Arbeit übernimmst, ob du diese reduzieren möchtest und welche Grenzen dafür gesetzt werden müssen.
Zur Vertiefung des Themas empfehle ich das Buch von Rose Hackman „Emotional Labor: The Invisible Work Shaping Our Lives and How to Claim Our Power”.
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